Ein Portkathetersystem ist ein Zugang zu einer Vene, der vollständig unter der Haut liegt. Er besteht aus einem Port, also einem kleinen Kästchen (Reservoir), das mit einem Kunststoffkatheter verbunden wird.
Den Katheter bringt man in eine grosse Vene ein, meist unter dem Schlüsselbein (V. subclavia). Anschliessend wird er bis zur herznahen Hohlvene vorgeschoben. Das ganze System pflanzt man dann im Schulter- bzw. oberen Brustkorbbereich unter die Haut ein.
Das Kästchen ist unter der Haut gut tastbar und kann beliebig oft zum Infundieren von Medikamenten und/oder für Blutentnahmen angestochen werden. Es ist von aussen nur als diskrete Vorwölbung unter der Haut sichtbar. Nach Abschluss der Wundheilung (ca. 10-14 Tage) sind die Patienten durch den Port in Ihren Alltagsaktivitäten nicht behindert.
Die Einlage erfolgt im Operationssaal, meist in örtlicher Betäubung. Nach dem Spritzen der lokalen Betäubung wird die Vene, meistens die Schlüsselbeinvene (Vena subclavia), angestochen. Da diese Vene von aussen weder sicht- noch tastbar ist, führt man die Punktion oft unter Ultraschallkontrolle durch. In 5 bis 10% der Fälle gelingt die Punktion nicht. Sollte dies zutreffen, kann ein Seitenast der Vene (V. cephalica), ebenfalls unterhalb des Schlüsselbeines, freipräpariert und der Katheter dort eingeführt werden.
Alternativ wird die innere Halsvene (V. jugularis interna) punktiert und der Katheter dort platziert. Die Lage des Katheters in der oberen Hohlvene wird mittels Röntgenuntersuchung kontrolliert und falls nötig korrigiert. Danach bereitet man durch einen ca. 3 cm langen Schnitt am oberen Brustkorb die „Tasche“ unter der Haut vor, wo anschliessend der eigentliche Port platziert wird. Im letzten Schritt verbindet man den Port mit dem eingelegten Katheter.
Komplikationen sind bei diesem Eingriff glücklicherweise selten. Folgende Probleme können jedoch auftreten:
Darunter versteht man das Eintreten von Luft zwischen Brustkorb und Lunge. Dies kann bei der Punktion der Vene geschehen, da diese Vene unmittelbar neben der Lungenspitze liegt. Falls nur wenig Luft eintritt, ist eine Behandlung nicht notwendig. Falls soviel Luft eintritt, dass die elastische Lunge zusammenfällt, verspürt der Patient entweder eine erschwerte Atmung oder Schmerzen meist im Sinne eines Stechens im Brustkorb.
Die Symptome zeigen sich meist innerhalb der ersten 24 Stunden. Tritt eine grössere Menge Luft ein, muss diese wieder abgesaugt werden. Dies geschieht durch Einlage eines dünnen Schlauches unterhalb der Achselhöhle, welcher für einige Tage mit einem Vakuumgerät verbunden wird. Für diese Massnahme ist eine Hospitalisation notwendig.
Das Auftreten von Blutungen ist selten. Blutergüsse rund um die Vene werden durch den Körper rasch wieder abgebaut.
Bei jedem chirurgischen Eingriff besteht eine geringe Infektionsgefahr. Zur Prophylaxe wird während des Eingriffs eine einmalige Dosis eines Antibiotikums verabreicht.
Ein nicht mehr benötigter Port kann in lokaler Betäubung entfernt werden. Man kann ihn auch, wenn notwendig, belassen. In diesem Fall muss er zur Erhaltung der Funktionstüchtigkeit alle drei Monate gespült werden.
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