Welche Ursachen gibt es für das Thoracic-Outlet-Syndrom?

Für das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) kann es ganz verschiedene Ursachen geben. Häufig führt eine sogenannte überzählige Halsrippe zu einer Einengung des Raumes zwischen dieser Halsrippe und dem Schlüsselbein.

Wie lässt sich eine überzählige Halsrippe identifizieren?

Da die Halsrippe in einem entsprechenden Röntgenbild nachweisbar ist, ist diese Diagnose relativ einfach. Doch stellen wir fest, dass genau diese einfachen Röntgenuntersuchungen im Zeitalter der Computertomographie und der Magnetresonanztomographie selten durchgeführt werden.

Halsrippen können auch nur zum Teil verknöchert sein. Deshalb werden sie im Röntgenbild evtl. nicht erkannt. Leider hilft in diesen Fällen weder die Computertomographie noch die Magnetresonanztomographie weiter. Es gibt verschiedene Sehnen- und Bandstrukturen, die an der gleichen Stelle wie eine Halsrippe verlaufen, aber natürlich im Röntgenbild unsichtbar sind und deshalb grosse diagnostische Probleme stellen. Eine sichere Untersuchungsmethode, um solche fibrotischen Bänder oder Sehnen bzw. aberrierende Muskeln sicher identifizieren zu können, existiert leider nicht.

Halsrippen und fibröse Strikturen oder aberrierende Muskelzüge führen in der Regel zu einem neurogenen oder arteriellen bzw. gemischt neurogen-arteriellen TOS.

Was sind die TOS-Ursachen bei Patienten ohne überzählige Halsrippe?

Bei Patienten mit TOS, aber ohne aberrierende Struktur oder Halsrippe erweist sich die Diagnosestellung als besonders schwierig. Es scheint, dass eine funktionelle Enge im Bereich des Schultergürtels die Beschwerden verursacht. Schuld daran sind Fehlhaltungen, einseitige körperliche Aktivitäten – beruflich oder im Sport – sowie Dysfunktionen der Muskelketten (Agonisten und Antagonisten), welche die Weite des Raumes zwischen 1. Rippe und Schlüsselbein beeinflussen.

Sehr viele Muskeln befinden sich im Bereich des Schultergürtels. Störungen der Muskelbalance führen zu Verkrampfungen und zur Verschlimmerung der Beschwerden. Bei der Kompression der Vene spielen nicht Halsrippen oder fibrotische Bänder, sondern ein verdickter Musculus subclavius oder deren Sehne eine entscheidende Rolle. Ausserdem sind konstitutionell bedingte, kurze Abstände zwischen dem Schlüsselbein und der ersten Rippe auschlaggebend.

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