Bei einer pAVK Operation werden zwei Haupttechniken angewandt, je nach Lokalisation und Länge der Verengung / des Verschlusses. Manchmal kombiniert man sie miteinander.
Bei gut zugänglichen Verengungen / Verschlüssen kann eine «Ausschälung» der betroffenen Arterie durchgeführt werden. Diese Operation, auch Thrombendarterektomie oder TEA genannt, wird typischerweise an den Leistenarterien, manchmal aber auch an anderen Arterien durchgeführt
(Abb 1abc – siehe unten).
Je nach Ausmass und Lokalisation kann aber eine Umgehung eines verengten / verschlossenen Gefässes durchgeführt werden. Diese wird typischerweise bei Verengungen / Verschlüssen am Oberschenkel und / oder am Unterschenkel mit Hilfe einer Bypassoperation durchgeführt.
Bei der TEA eröffnet man das betroffene Gefäss, am häufigsten die Leistenarterie, an der Stelle der Verengung / des Verschlusses. Die inneren Wandschichten werden mit den Plaques und den darauf festhaftenden Gerinnseln werden ausgeschält. Danach näht man das Gefäss wieder zu. Häufig geschieht dies, um einer erneuten Verengung vorzubeugen, nicht direkt. Stattdessen wird ein «Patch» aus Kunststoff oder körpereigenem Venenmaterial eingenäht.
Diese Operation dauert meistens 45 – 90 Minuten und wird in Voll- oder Teilnarkose durchgeführt.
Die Haut wird mit Fäden oder Klammern verschlossen. Vor allem im Bereich der Leiste kann es danach zu Wundheilungsproblemen kommen. Dies geschieht vor allem dann, wenn aus kleinen, bei der Operation verletzten, Lymphgefässen Lymphflüssigkeit ausläuft.
Relativ häufig kommt es ausserdem zu einem leichten Taubheitsgefühl an der Oberschenkelinnenseite, welches sich aber häufig im Verlauf von einigen Wochen mindestens teilweise wieder erholt.
Bei einem problemlosen Verlauf kann der Patient / die Patientin das Spital nach einigen Tagen bis einer Woche wieder verlassen. Die Hautnähte oder Klammern werden normalerweise ca. 2 Wochen nach dem Eingriff entfernt.
Bei der Bypassoperation wird ein verengtes oder verschlossenes Gefäss so belassen wie es ist. Man stellt eine Umgehung her, damit das Blut über einen neuen Weg in periphere Gefässe gelangen kann. Dieses neue Umgehungsgefäss besteht entweder aus einer körpereigenen Vene oder in seltenen Fällen aus Kunststoff.
Dabei wird ein Ende dieses Bypasses oberhalb der Verengung / des Verschlusses, das andere Ende unterhalb der Verengung / des Verschlusses an die Arterien angenäht. Die Vene für den Bypass entnimmt man meistens aus dem Bein, das von den Verengungen / Verschlüssen betroffen ist. Manchmal wird eine Vene vom Gegenbein oder vom Arm entnommen. Bei diesen Venen handelt es sich um oberflächliche Venen, welche man ohne relevante Funktionseinbusse entnehmen kann.
Obwohl ein Kunststoffbypass einfacher und schneller anzulegen ist und dabei kleinere Wunden entstehen, wird ein solcher meistens nur dann eingesetzt, wenn keine geeigneten körpereigenen Venen vorhanden sind. Der Grund dafür ist, dass Venenbypässe im Durchschnitt länger halten als Kunststoffbypässe.
Eine Venenbypassoperation dauert meistens ca. 2 bis 3 Stunden. Dabei braucht es – vor allem für die Venenentnahme – relativ grosse Schnitte am betroffenen Bein.
Nach einer Bypassoperation kann es zu Wundheilungsstörungen kommen, selten auch zu einer Nachblutung.
Das am meisten gefürchtete Problem nach einer Bypassoperation ist der Verschluss des Bypasses. Dieser tritt selten direkt nach der Operation auf, sondern meistens erst nach Jahren. Leider ist die Durchblutung des betroffenen Beines nach einem solchen Verschluss manchmal noch schlechter als vor der Operation. Dies ist auch der Grund, warum eine Bypassoperation normalerweise erst im Stadium der kritischen Ischämie, also wenn sie wirklich unumgänglich ist, durchgeführt wird.
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