Was passiert bei einer Operation an einer Carotisstenose?

Die Operation besteht in einer «Ausschälung» (Thrombendarterektomie) der betroffenen Halsschlagader (Arteria Carotis).

Die operative Behandlung der Carotisstenose hat zum Ziel, die arteriosklerotische Plaque zu entfernen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Carotis-Gabel, welche wenige Zentimeter unter der Haut am Hals lokalisiert ist, freigelegt. Der Eingriff erfolgt meistens in Lokalanästhesie am wachen Patienten, kann aber auch problemlos in Narkose durchgeführt werden. Die Gefässe werden ausgeklemmt und die Plaque durch eine Incision ausgeschält (Thrombendarterektomie)
(Abb. 1 a/b/ c – siehe unten).

Operation der Halsschlagader (Arteria Carotis)

In ca. 10% der Fälle muss während der Abklemmungsphase ein temporärer Shunt (Umgehung) eingelegt werden. Üblicherweise wird die Gefässincision mit einer Streifenplastik (Patch) wieder verschlossen oder es erfolgt eine Reimplantation der Halsschlagader bei einer queren Incision (Eversionsendarterektomie).

Der Eingriff ist für den Patienten auch in Lokalanästhesie schmerzlos. Die Lokalanästhesie ermöglicht eine unkomplizierte neurologische Überwachung während des Eingriffes. Der Patient kommuniziert mit dem Chirurgen. Mit Hilfe einer einfachen Quietschente lässt sich die Funktion der kontralateralen Hand überprüfen. Die Wunde am Hals wird mit Klammern oder einer Naht verschlossen.

Bei unkompliziertem Verlauf kann der Patient das Spital nach 3-4 Tagen verlassen.

Wie lange dauert die Operation?

Der Eingriff dauert in der Regel 60-100 Minuten.

Für wen ist die Therapie geeignet?

Die Operation ist häufig die Therapie der ersten Wahl für:

  • symptomatische Patienten mit einem Stenosegrad > 70%
  • asymptomatischen Patienten mit einem Stenosegrad > 60%.

Die Resultate der operativen Therapie sind in vielen multizentrischen Untersuchungen bestens dokumentiert. Es konnte bewiesen werden, dass die Schlaganfallrate gegenüber den nicht operierten Patienten signifikant reduziert wird.

Wie gefährlich ist eine Operation an der Halsschlagader?

Die am meisten gefürchtete Komplikation ist das Auslösen eines Schlaganfalls durch die Operation, was glücklicherweise sehr selten vorkommt (1-3 %).

Selten kommt es zu Hirnnervenlähmungen, die fast immer reversibel sind.

Eine Gefühlsstörung im Bereich der Narbe ist häufig und entsteht durch das Durchtrennen von kleinen Hautnerven bei der Hautincision. Diese Gefühlsstörungen sind in aller Regel innerhalb von Monaten weitgehend reversibel und stören den Patienten kaum.

Das Auftreten eines Blutergusses im Bereiche des Operationsfeldes kommt gelegentlich vor und hat mit der notwendigen Blutverdünnung vor, während und nach dem Eingriff zu tun.

Die Hautnähte oder Klammern werden nach ca. einer Woche entfernt. Die postoperative Phase ist in der Regel schmerzarm, und es bestehen kaum Behinderungen. Eine allfällige postoperative Rehabilitation richtet sich nach dem Ausmass der Schädigung, welche vor dem operativen Eingriff durch Schlaganfall aufgetreten ist.

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